Schlagwort-Archiv: Medizin

Das Herz von Jenin

Auf dem Lande kann es ein paar Jahre dauern, bis ein Film im Kino läuft. So habe ich den Dokumentarfilm “Das Herz von Jenin” aus dem Jahr 2008 erst heute gesehen. “Verstörend” ist das Adjektiv, mit dem sich dieser Film und seine Geschichte am besten beschreiben lassen. Denn der Film ist verstörend in jeder Hinsicht: Er bietet tiefe Einblicke in den andauernden  und immer wieder verstörenden Palästinakonflikt. Und in diesem Konflikt sticht die Menschlichkeit des palästinensischen Vaters Ismail Khatib verstörend hervor: Er entscheidet, die Organe seines von einem israelischen Soldaten erschossenen 11-jährigen Sohnes zu spenden – unter anderem für Israelis. Verstörend auch das Schicksal seines Sohnes: Der Scharfschütze hielt sein Spielzeuggewehr für eine Waffe. Etwas verstörend auch die Ansprache einer Pastorin vor dem Film im Kino.

Ein passendes Bild zu diesem Film? Ich habe leider kein Bild aus Jenin oder Palästina. Statt dessen habe ich mich für eine salzüberzogene Plastikfigur am Strand des Toten Meeres entschieden. Unpassend? Verstörend? Vielleicht. Aber eine der Filmszenen zeigt, wie Ismail Khatib zum ersten Mal im Toten Meer badet. Es ist weniger als 100 km von Jenin entfernt. Erst durch den Tod seines Sohnes hatte er die Möglichkeit, darin zu baden.

Tiefenstopp

Die FAZ berichtet über die Suche nach “sichereren” Tauchprofilen. Unter anderem scheint ein zusätzlicher Tiefenstopp die Gefahr der Taucherkrankheit zu verringern.

Tuberkulose-Erreger löst gezielt Hustenreiz aus

Der SPIEGEL berichtet über aktuelle Erkenntnisse der Tuberkuloseforschung. Demnach verzichtet der Tuberkulose-Erreger darauf, das Immunsystem zu täuschen, um gezielt einen Hustenreiz und damit eine Weiterverbreitung zu fördern. Vermutlich jeder dritte Mensch ist mit Tuberkulose infiziert. Tuberkulose war deshalb bereits Thema hier im Blog.

Scheidung auf Rezept?

Telepolis berichtet über eine Studie, nach der Heiraten für Griechen ein Gesundheitsrisiko darstellt. Die Studie sagt aus, dass das Risiko für Fettleibigkeit mit der Heirat steil ansteigt. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Ergebnisse auch auf andere Länder übertragen lassen. Bleibt die Frage: Hilft in diesen Fällen eine Scheidung auf Rezept?

Intelligenz und Gesundheit

Daumen nach obenDass Intelligenz die Lebenserwartung erhöhen kann, belegt die englischsprachige Seite darwinawards.com seit etlichen Jahren. Telepolis berichtet jetzt über eine Studie, die belegt, dass “Intelligenz” (gemessen als “choice reaction time”) beispielsweise auch die Wahrscheinlichkeit verringert, an Herzversagen zu sterben.

Intelligenz macht gesund? Schlaue Leute leben länger? Büffeln statt abspecken?

Ich finde es interessant, dass dieser Zusammenhang bei der Vielzahl an Studien rund zu Herzkrankheiten und Lebenserwartungen lange unentdeckt blieb.

Arriba: Software schätzt Herzinfarkt-Risiko

Das Bewertungsprogramm Arriba versucht die Abschätzung des Herzinfarktrisikos für Patienten transparenter zu machen. Und die Software ist so erfolgreich, dass Ihr jetzt der Berliner Gesundheitspreis verliehen wurde.

Die ZEIT berichtet über die Medizin-Software.

Hinweis für Bauingenieure: Die Medizinsoftware hat nichts mit der AVA-Software ARRIBA zu tun.

SMS hilft gegen Tuberkulose

Heise online berichtet über einen neuen Ansatz zur Tuberkulosebekämpfung in Entwicklungsländern:

Die regelmäßige Einnahme der Antibiotika muss mit speziellen Urinteststreifen nachgewiesen werden. Im Erfolgsfall gibt der Teststreifen einen Code frei, der dann per SMS zur Freischaltung von Handy-Guthaben genutzt werden kann.

Diese Belohnung der Patienten soll laut den Erfindern des Methode, Forschern am MIT, funktionieren.

Ein Ansatz der einleuchtet – aber trotzdem nach einer Mischung aus Big Brother und Feuchtgebiete klingt.

Ein früherer Blogeintrag zum Thema latente TBC.