Der Teufel steckt bkanntlich im Detail – das gilt insbesondere für Entwicklunsprogramme. Welche Faktoren bestimmen den Erfolg einer Impfkampagne? Abhijit Banerjee und Esther Duflo setzen auf Experimente und Statistik, um derartige Fragen zu beantworten. Die ZEIT berichtet unter dem Titel “Was wirklich hilft” darüber.
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PPP in der Kritik
Beim Public Private Partnership (PPP, auch ÖPP, Öffentlich-Private Partnerschaft) soll eine angestaubte öffentliche Verwaltung durch privates Kapital, Unternehmergeist und Fachwissen effizienter werden. Den Gewinn aus der Effizienzsteigerung teilen die Partner untereinander auf. So die Theorie.
In Deutschland feiern die ersten PPP-Projekte zehnjähriges Jubiläum. Der PPP-Kritiker Werner Rügemer zieht in seinem Buch “Heuschrecken im öffentlichen Raum – Public Private Partnership – Anatomie eines globalen Finanzinstruments” eine vernichtende Bilanz dieser Projekte.
Telepolis hat ein zweiteiliges Interview mit dem Autor veröffentlicht:
- “Bei PPP werden die öffentlichen Kassen mit hoher Professionalität langfristig ausgeplündert”
- “Unseriöse, spekulative und kriminelle Methoden”
Leere Kassen und Modernisierungsdruck zwingen Politiker allerdings trotz der kontroversen Diskussion an PPP festzuhalten. Der Ausbruch aus den verkrusteten Strukturen der Verwaltung erscheint als Befreiungsschlag. Auch in der Entwicklungszusammenarbeit wird PPP als Mittel genutzt.
Beeindruckt hat mich insbesondere der Name einer Investmentgesellschaft: “Fortress”. Wer würde nicht gerne eine Partnerschaft mit einer Festung eingehen?
Deutsche Entwicklungshilfe: Weniger Geld, neues Personal
Die ZEIT berichtet, dass Deutschland weniger Entwicklungshilfe zahlt als vor fünf Jahren in Gleneagles vereinbart. Und die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich mit aktuellen Personalentscheidungen im Entwicklungshilfeministerium.
Leben in Kunduz
Friederike Böge beschreibt für die FAZ den Alltag im afghanischen Kunduz – jenseits des Bundeswehrcamps.
Hintergründe zur Entführung in Sadaa (Jemen)
Die aktuelle Entführung im Jemen ist “untypisch” – sofern man das von einer Entführung überhaupt sagen kann. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Hintergrund der Tat (der noch weitgehend im Dunkeln liegt). Mein ehemaliger Arbeitgeber hat in diesem Jahr ein Projekt in der betroffenen Region Sadaa durchgeführt. Das Projektblatt steht als PDF bereit.
Entwicklungsländer in der Finanzkrise
Die Finanzkrise ist nicht nur ein Problem der “reichen” Länder. Sie ist auch in den Entwicklungsländern angekommen, wie die ZEIT berichtet.
Siehe auch “Leidet die Entwicklungshilfe unter der Finanzkrise?”
Entwicklungshilfe abschaffen?
Die sambische Ökonomin Dambisa Moyo fordert in ihrem Buch “Dead Aid” ein Ende der klassischen Entwicklungshilfe – Notfallhilfen nimmt allerdings explizit von dieser Forderung aus.
Die Zukunft der Entwicklungsländer sieht sie in marktorientierten Wirtschaftsmodellen, die die Armut in China oder Indien verringert haben.
Das Buch ist ein Bestseller und sorgt für Diskussionen.
Weitere Details sind in einem FAZ-Interview nachzulesen.
Afrikas Internetanbindung
Um Afrikas Internetanbindung ist es schlecht bestellt. Das macht es vielen Entwicklungsländern schwer, mit der digitalen Revolution Schritt zu halten.
Die FAZ berichtet über den Stand der Dinge, den Einfluss der Fussball-WM in Südafrika und neue Tiefseekabel.
Prominente Entwicklungshelfer kritisch betrachtet
In einem FAZ-Artikel betrachtet Thomas Scheen das Entwicklungshilfeengagement vieler Prominenter überaus kritisch. Auf den Titelseiten diverser Hochglanzmagazine zu erscheinen und das eigene Image zu verbessern sei Ihnen wichtiger als die Entwicklungshilfe.
Open Source in Afrika
Telepolis berichtet in einem ausführlichen Artikel über freie und quelloffene Software in Afrika.
Auch in diesem Bericht nehmen die in Entwicklungsländern populären SMS-Applikationen und Bezahlung über Handy-Guthaben eine zentrale Rolle ein.
Interessant finde den “Freedom Toaster” – eine Brennstation, um freie Software und Inhalte auf CDs und DVDs zu brennen.
Ich frage mich natürlich, ob freie Software, zu der ich beigetragen habe, in Afrika verwendet wird. Die Statistiken von dia-installer.de weisen relativ wenige Besucher aus Afrika aus – verglichen mit dem Rest der Welt – ein Bild, dass mit den üblichen Stereotypen übereinstimmt.