Schlagwort-Archiv: Ägypten

Ein jeder kehr’ vor seiner Tür …

Beeindruckend, wie zielstrebig Tunesier, Ägypter und andere erste Schritte in Richtung Demokratie unternehmen.

Aber bei allen schweifenden Blicken sollten wir nicht vergessen, was vor der Haustür geschieht: Die Debatte um die Umbenennung der Uelzener Farinastrasse geht weiter (s. AZ vom 8.2.2011).

Und Konflikte mit Migrationshintergrund sind auch in der beschaulichen Kleinstadt Uelzen angekommen: AZ vom 21.2.2001.

Deutschlands Freiheit wird auch am Nil verteidigt

… beziehungsweise in den Folterkellern Arabiens verspielt. Unterdrückung und Polizeigewalt dürften eine wichtige Rolle im Leben vieler Terroristen gespielt haben. Ebenso wie das fehlgeleitete Streben nach Freiheit und Gerechtigkeit die zentrale Motivation für Terroristen und Ihre Sympathisanten darstellen. Nicht ohne Grund stammen alle Attentäter des 11. September aus dem arabischen Raum. Jetzt bietet sich die einmalige Chance, Freiheit und Demokratie in Ägypten zu unterstützen. Aber die westlichen Regierungen sind merkwürdig sprachlos, ziehen sich auf Allgemeinplätze wie “Wir sind gegen jegliche Gewalt” und “es handelt sich um eine innerägyptische Angelegenheit” zurück. Während zur gleichen Zeit Bundeswehrsoldaten beim aussichtslosen Versuch, demokratische Strukturen im Krieger-und-Bauern-Staat Afghanistan (Analphabetenrate 70%) aufzubauen “verheizt” werden, tut man sich schwer, Demokratiebestrebungen in Ägypten zu unterstützen. Es bleibt zu hoffen, dass in Ägypten mit einer Analphabetenrate von 50% genug “kritische Masse” für eine Demokratie vorhanden ist. Fällt es schwer, ein Regime, das man auch mit Waffenlieferungen zu einem Bollwerk gegen den Islamismus aufgebaut hat, aufzugeben? Jakob Augstein geht unter dem Titel “Das Ende der westlichen Glaubwürdigkeit” ähnlichen Gedanken nach. Dabei handelt es sich aber keineswegs um eine aktuelle Entwicklung: Palästinenser und der große Teil der arabischen Welt, der mit ihnen sympathisiert, empfinden die westliche Position seit Jahren unglaubwürdig. Daraus resultiert zwangsläufig das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden – Nährboden des Extremismus. Und der Teufelskreis des Terrorismus nimmt seinen Lauf…

Vielleicht hilft ein Blick auf einen erfolgreichen “Kampf gegen den Terror”, um zu Verstehen, wie groß die Chance durch eine ägyptische Demokratie ist: Die Gewaltspirale der RAF implodierte mit dem Fall der Mauer und der Demokratisierung des (zumindest gedanklichen) Rückzugsgebietes der Terroristen in Osteuropa.

Immerhin: Es gibt mehr Sondersendungen zum Thema Ägypten. Die Verhaftung des Bloggers Sandmonkey wird sogar in den Hauptnachrichten erwähnt. Unerwähnt blieb allerdings, dass Sandmonkey schon seit 2 Stunden wieder frei war.

Blutbad vs. Küchenschlacht: Die Relevanz des ägyptischen Aufstandes

Das Tier auf diesem Bild aus dem Zoo in Kairo tat mir immer leid. Aber erst heute ist mir aufgefallen, dass es vielleicht eine Parallele zur Situation in Ägypten gibt. Vor drei Tagen bin ich über zwei Blogeinträge gestolpert: “Al Jazeera und das Versagen der deutschen Medien” von Don Dahlmann und “Das klägliche Versagen von ARD & ZDF im Fall Ägypten” von dwdl.de. Jetzt hat die FAZ das Thema aufgegriffen: “ARD und ZDF scheitern an Ägypten – Wir sind nicht dabei gewesen”.

Ein Zyniker könnte die Erhebung von GEZ-Gebühren für soziale Medien wie Facebook oder Twitter verlangen. Die zeitweilige Internetsperre in Ägypten ist ein Beleg dafür, wie effizient diese Medien  in der Bereitstellung relevanter Themen und der Sicherung der freien Kommunikation sein können.

Katjuschas in Akaba?

Die FAZ berichtet über Explosionen im jordanischen Akaba. Es wird spekuliert, ob Katjuscha-Raketen in Richtung der israelischen Hafenstadt Eilat abgefeuert wurden. Auch aus dem ägyptischen Sinai könnten die Raketen abgefeuert worden sein.

Modeblogs aus Kairo und Berlin

modeKontrastprogramm in der ZEIT: Sie stellt Modeblogs aus Kairo und Berlin vor.

Der vorgestellte Blog Cairo Looks wurde vom Goethe-Institut unterstützt.

Stil in Berlin stellt seine Inhalte unter eine Creative Commons-Lizenz.

Wertstoffsammlung in Kairo

SphinxCarolin Emcke berichtet in der ZEIT über den Kairoer Stadtteil Manshiet Nasser.

In diesem Stadteil wird ein Grossteil des Mülls der 18-Millionen-Metropole sortiert und verwertet.

DC Wasser und Umwelt, mein ehemaliger Arbeitgeber, führt seit mittlerweile 9 Jahren ein Projekt zur Infrastrukturentwicklung in Manshiet Nasser durch. Die Finanzierung erfolgt durch die KfW.

Hochzeit auf ägyptisch

Der SPIEGEL berichtet über Urfi-Ehen in Ägypten. Eine Urfi-Ehe kann mit einem einfachen Vertrag zuhause geschlossen werden.

Urfi-Ehen sind gesellschaftlich nicht besonders angesehen, bieten aber eine Möglichkeit, die hohen Kosten für eine förmliche Hochzeitsfeier zu sparen.

Die ZEIT liefert die Fortsetzung zum Eintrag “Scheidung auf jemenitisch” als Video.