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Wie Dia entstanden ist

Ohloh schätzt den Aufwand zur Erstellung des Zeichenprogrammes Dia aktuell auf 98 Mannjahre – geleistet von mehr als 200 Personen. Aber wie kann man diese Leistung jemandem verständlich machen, der kein Softwareentwickler ist? Das Programm Gource analysiert die Entstehungsgeschichte der Quelltexte und visualisiert sie in Form eines Videos. Dabei werden Quelltextdateien als bunte Kugeln und Verzeichnisstrukturen über Linien dargestellt. Zwischen diesen Elementen huschen kleine Entwickler-Avatare hin- und her und verrichten ihre Arbeit mit einer virtuellen Sprühpistole.
Selbst für mich, der die Entwicklung über mehr als 10 Jahre verfolgt hat, ist diese Darstellung interessant. In mehreren Einstellungen des Videos huschte mir ein Gedanke durch den Kopf: “Was machst Du da, an dieser Stelle hast Du doch niemals gearbeitet…”. Die Nullen und Einsen im Speicher der Versionsverwaltung filtern im Zweifelsfalle weniger als das menschliche Hirn.
Sehr schade finde ich, dass selbst diese detaillierte Darstellung noch lange nicht alle helfenden Hände erfasst: Es werden nur die Entwickler dargestellt, die ein entsprechendes Benutzerkonto für die Versionsverwaltung besaßen. Entwickler, die Quelltextflicken per Email oder Bugtracker geliefert haben, erscheinen nicht, statt dessen “sprüht” ein anderer Entwickler. Allerdings ist hier Besserung in Sicht: Seit einiger Zeit wird git zur Verwaltung der Dia-Quelltexte verwendet – die Software erlaubt es, zwischen dem Autor und dem sogenannten “Committer” zu unterscheiden.
Erfreulich ist hingegen, dass auch die Historie aus den git-Vorgängersystemen CVS und Subversion durch entsprechende Konvertierungen erhalten geblieben sind.
Ich bin schon gespannt auf die Visualisierung weiterer Softwareprojekte.

 

Kulinarisches aus dem Solling

Rotes HöhenviehDer NDR berichtet über die Küche des Landhauses Sollingshöhe (in der zweiten Hälfte des Videos).

Das Bild zeigt ein “Rotes Höhenvieh”.

Der Rücken der fast ausgestorbenen Rinderrasse wird in dem Beitrag zubereitet.

Vorsicht Schleichwerbung: Ich bin mit dem Spitzenkoch verwandt.

HEADZOOM.COM: Positionen für Ingenieure

Vor einigen Tagen erreichte mich die Anfrage von dot-friends, ob ich mir für eine Aufwandsentschädigung headzoom.com einmal anschauen möchte, um darüber in meinem Blog zu schreiben.
dot-friends arbeitet im Auftrag von headzoom.com.
Die Bedingungen, unter denen dieser Beitrag entstanden ist: dot-friends.com Review.

Das Konzept ist interessant: Die Firmen, in der Regel mittelständische Unternehmen, stellen sich in Video-Interviews vor und erklären, was sie vom Bewerber erwarten.
Dadurch wird ein Teil des Bewerbungsgespräches vorweggenommen. Diese Interviews können für den Bewerber durchaus informativer sein als der typische Webauftritt einer Firma.
Momentan befindet sich die Seite noch im Beta-Stadium, gerade einmal 3 Firmen haben Stellengesuche eingestellt.
Das Layout ist minimalistisch, nichts lenkt von den Videobeiträgen, dem eigentlichen Inhalt der Seite ab. Auf der Startseite würde ich mir wünschen, dass zu den suchenden Führungskräften ein kurzer Text eingeblendet würde, was oder wen sie suchen.
Die Suchseite ist noch sehr rudimentär – warum ich erst auf “Ergebnisse anzeigen” klicken muss, bevor mir die 3 Resultate angezeigt werden, verstehe ich nicht. Auch ist unverständlich warum nach der Auswahl von “Führungsposition” und “Spezialistenfunktion” nur noch ein Ergebnis angezeigt wird.
Eine Klassifizierung der ausgeschriebenen nach Bauingenieur, Maschinenbauingenieur, etc. wäre hilfreich.
Die Funktion “Weiterempfehlen” würde von einer Integration in soziale Netzwerke profitieren.
Ich bin gespannt, ob sich das Konzept des Videointerviews als Mittel gegen den vielzitierten Ingenieurmangel bewährt – und darauf, wie viele Firmen so einen Blick “hinter die Kulissen” zulassen werden.

Scheidung auf jemenitisch

Ein Videobeitrag der ZEIT beschreibt die Scheidung eines achtjährigen Mädchens von ihrem 30-jährigen Ehemann.

Soweit so gut, denkt man sich. Im Jemen heiraten die Menschen teilweise sehr früh. Jetzt kommt die (unglaubliche) Pointe: Die Familie des Mädchens muss Schadensersatz an den Ex-Mann leisten.

Der Mann auf dem Foto hat übrigens nichts mit der Sache zu tun. Er macht sich seine eigenen Gedanken zu dem Thema.