Schlagwort-Archiv: Staudamm

Verlandende Stauseen

Der Ausbau regenerativer Energien ist weiterhin in aller Munde. Aber wie ist es akutell um die Wasserkraft bestellt? Immerhin handelt es sich bei den Wassermühlen vermutlich um die ältesten Maschinen, die nicht von Menschen oder Tieren angetrieben wurden. Spektakuläre Staudammprojekte wie der chinesische Drei-Schluchten-Talsperre oder der Ilisu-Staudamm am Tigris tauchen immer mal wieder in der Berichterstattung auf. Die schleichende Verlandung der bestehenden Stauanlagen ist dabei meistens kein Thema. Dabei nimmt sie stetig zu. Telepolis berichtet über diese zunehmende Verlandung von Stauseen.

Überschwemmungskatastrophe in Burkina Faso

Staudämme können ein Segen sein. Staudämme, die brechen, sind ein Alptraum. Zu einem solchen kam es jetzt im Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Sintflutartige Regenfälle hatten zu dem Dammbruch geführt.

Leider findet die Katastrophe, die weite Teile der Infrastruktur verwüstet hat, bisher kaum Beachtung. Während in Deutschland selbst ein Wasserrohrbruch einen Zeitungsartikel wert ist, finden die mehr als 100,000 Obdachlosen in Burkina Faso keine Erwähnung.

Thomas, der Ougadougou aus eigener Erfahrung kennt, hat zwei Blogeinträge zum Unglück verfasst: “Naturkatastrophe im Sahel” und “Mehr als 10% Obdachlose in Ougagadougou”. Dort finden sich auch Links, um schnell und unbürokratisch mit einer Spende zu helfen.

Wer sich ein Bild von den Verwüstungen machen will, findet ein Video der Nachrichtenagentur AP auf Youtube.

Zur Erinnerung: Ougadougou und die Pläne Christoph Schlingensiefs, dort ein Opernhaus zu errichten, waren im Juni Thema hier im Blog.

Schaut man auf die Webseite von “Sahel e.V. – A.M.P.O.”, entbehrt der letzte Eintrag (vom 29,8.2009) in der Kategorie “Neues aus Ougadougou”  nicht einer gewissen Tragikomik: “Schwimmunterricht bei AMPO”.

http://afrikathomas.blogspot.com/2009/09/ueber-10-obdachlose-in-ouagadougou.htmlMeh

Staudämme und Erdbeben

Ob große Staudämme Erbeben auslösen können, wird schon lange diskutiert. Beim verheerenden Erdbeben in Sichuan lag das Epizentrum nur 550 Meter vom Zipingpu-Staudamm entfernt. Ein Indiz, das die These bestätigen könnte. Da Erdbeben sich bisher kaum exakt vorhersagen lassen und es sich bei katastrophalen Erdbeben und großen Staudammbauten um eher seltene Ereignisse handelt, bleibt alles weitere Spekulation.

Nun ist der im Bau befindliche Drei-Schluchten-Damm mehr als hundert mal größer*) als der Zipingpu-Damm und liegt in einem ausgewiesenen Erdbeben-Gebiet. Im Falle eines Dammbruchs wären Millionen Menschenleben in Gefahr. Auf ein Erdeben der Stärke 7 ist der Damm bemessen – aber wer garantiert, dass es nicht Stärke 8 wird wie im Fall von Sichuan?

Ein Bericht des SPIEGEL enthält weitere Details. Blogeintrag zum Erdbeben in Sichuan.

*) 39,3km³ Gesamtstauraum statt 0,3km³

Staudämme: Millimeterarbeit

sperrwerk.jpgDer SPIEGEL berichtet über eine Studie der Nationalen Universität Universität Taiwan in der die Auswirkungen von Staudämmen auf den Meeresspiegel.

Ohne Dämme würde der durchschnittliche jährliche Anstieg von 3,4mm um 0,55mm höher ausfallen.